Was macht ein:e Agrarökonom*in?

Agrarökonom*innen, manchmal auch als Agrartechniker:innen kategorisiert, übernehmen in der Landwirtschaft Planungs-, Leitungs- und Koordinationsfunktionen. Sie verbinden klassische landwirtschaftliche Kompetenzen mit Ökonomie und Politik.

Was macht ein:e Agrarökonom*in?

Berufsbild Agrarökonom*in / Agrartechniker:in

Basis ihrer Tätigkeit ist das Erheben und vor allem Auswerten von Daten. Basierend auf diesen Daten ziehen sie Schlüsse und setzen konkrete Management-Aktionen, um die definierten Ziele der Organisation, für die sie tätig sind, zu erreichen. Und diese Ziel können sehr vielfältig und unterschiedlich sein: Manche Betriebe setzen auf Ertragsmaximierung, andere auch auf andere Ziele, zum Beispiel soziale oder ökologische.

Grundsätzlich ist es jedenfalls auch Aufgabe von Agrarökonom*innen, sich auch mit den Wechselwirkungen von Betrieb und Umwelt zu beschäftigen. Das wird gerade in Zeiten vom Klimawandel und Lebensmittelskandalen ein generell immer wichtigerer Aspekt ihrer Tätigkeit. Sie verbinden das Innen mit dem Außen und sind dazu unter anderem mit Behörden, Interessenvertretungen, Kunden und anderen Stakeholdern in Kontakt und Austausch. Bei ihrer Arbeit innerhalb des eigenen Betriebes beschäftigen sie sich mit dem möglichst effektiven Einsatz der vorhandenen Ressourcen, abhängig von den definierten Zielen. Sie sind ebenfalls für das Ressourcenmanagement zuständig. Dafür treffen sie Kauf- und Investitionsentscheidungen von Betriebsstoffen und Investitionsgütern wie Saatgut oder Traktoren.

Tätig sind Agrarökonom*innen vor allem in großen landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch in Handelsorganisationen wie den Lagerhäusern, in Interessensvertretungen und Behörden. Mitbringen muss man in diesem Beruf vor allem analytisches Denkvermögen, Gespür für die Landwirtschaft und Kommunikationsstärke. Zusätzlich sind im Zeitalter der Digitalisierung, welche natürlich auch vor der modernen Landwirtschaft nicht Halt macht, ebenso IT-Kompetenzen notwendig.


Die Aufgaben von Agrarökonom*innen

  • Sammeln und Auswerten von Daten
  • Ressourcenmanagement
  • Operative Mittel- und Einsatzplanung
  • Entscheidung, welche Produkte in welchen Teilbereichen produziert werden
  • Investitionsentscheidungen
  • Auswahl und Ankauf von Rohstoffen und Betriebsmitteln
  • Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung
  • Mitgestaltung der Digitalisierung von Organisationen
  • Austausch mit Stakeholdern, vor allem mit Kunden, Geschäftspartnern und Behörden

Die Ausbildung und Karrierechancen

Agrarökonom*in kann man sowohl auf nicht-akademischem Niveau als auch auf akademischem Niveau werden. Für Ersteres genügt eine entsprechende Ausbildung an landwirtschaftlichen Fachschulen, welche je nach Ausbildungsform 3 bis 5 Jahre dauert. Für Zweiteres ist ein abgeschlossenes Studium an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien nötig, 6 Semester für den Bachelor, 4 weitere Semester für den Master.

Der Arbeitsmarkt im Bereich der Agrarökonomie ist stabil. Jedoch wurden und werden nur begrenzt Arbeitsplätze in diesem Bereich angeboten. Dieser ist in seinem Umfang begrenzt, viele Positionen tun sich erst auf, wenn Mitarbeiter:innen in Pension gehen.

Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es primär in landwirtschaftlichen Großbetrieben und der Landwirtschaftsindustrie. Auch in größeren, landwirtschaftlichen Genossenschaften, Erzeugerverbänden Landwirtschaftskammern und Behörden gibt es einen gewissen Bedarf an Agrarökonom*innen. Karrierechancen innerhalb der eigenen Organisationen gibt es vor allem durch Spezialisierung. Jedoch ist auch der Aufstieg in die Leitung einer gesamten Organisation möglich. Eine selbständige Berufsausübung ist zwar möglich, jedoch durch die sehr begrenzte Nachfrage schwierig. Die besten Chancen gibt es hier wohl im landwirtschaftlichen Consulting.

 

Weitere Berufsfelder

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