Das Mitarbeitergespräch

Regelmäßige Gespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeiter sind ein wichtiges Führungs- und Motivationsinstrument. Wird das Thema Mitarbeitergespräch in den Medien angesprochen, kommt das Feedback zumeist eher aus der Angestellten- denn aus der Führungsriege. Und leider ist dieses Feedback in den meisten Fällen eher negativ. Nach Aussage der Mitarbeiter finden diese Gespräche selten bis gar nicht statt, oder erst in ungünstigen Bedingungen. Wir haben das auch genannte Motivationsgespräch einmal genauer durchleuchtet und wichtige Bestandteile zusammengefasst.

Das Mitarbeitergespräch

Wozu dient ein Mitarbeitergespräche?

In erster Linie dient das Mitarbeitergespräch als gegenseitige Feedbackmöglichkeit. Dem Angestellten wird ein Freiraum gegeben, um sich über Situationen und Gegebenheiten auszusprechen. Ebenfalls finden in einem sogenannten Motivationsgespräch der Austausch über Karriereziele und Zukunftsvorstellungen Platz. Die Konversation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern sollte mindestens einmal jährlich stattfinden.

Folgende Anlässe bieten sich außerhalb des Feedbackgesprächs an:

  • Das nahende Ende der Probezeit: Diese Art von Mitarbeitergespräch ist in fast jedem Unternehmen standardisiert – natürlich, denn vor dem Übergang zu einem Angestelltenverhältnis sind einige Dinge zu klären. In erster Linie wird die Probezeit mit dem Angestellten analysiert und entsprechend bewertet. An Hand der Bewertung wird eine einvernehmliche Entscheidung getroffen, ob der Jobanwärter in ein reguläres Verhältnis übernommen wird, oder ob Gegenargumente bestehen. Selbstverständlich gibt es Situationen, in denen die Arbeitnehmer sich gegen den Beruf entscheiden. Innerhalb der Probezeit muss es keine driftigen Gründe dafür geben und es ist den Angestellten vorenthalten, eine fristlose Kündigung bzw. ein Abbruch der Einschulung auszusprechen. Sollte diese Situation eintreffen, ist ein Gespräch mit jenen Mitarbeitern zu führen, die für die Einschulung verantwortlich waren. Nicht ungern ist ein schlechtes Miteinander oder ein etwaiges negatives Arbeitsklima Grund für eine Absage. Es sollte also definitiv darauf zurückgeschlossen werden können, dass der Bewerber sich wegen unpassenden Tätigkeiten gegen den Job entschieden hat, alles andere wäre nämlich vermeidbar und durch das bestehende Team zu optimieren. Was uns zum nächsten Gesprächstyp führt.
  • Das Konfliktgespräch: Ist es offensichtlich, dass sich zwei Mitarbeiter ständig in die Haare fahren, sollte sich der Vorgesetzte für ein gemeinsames Konfliktgespräch entscheiden. Mit einer optimalen Vorgehensweise werden die beiden Betroffenen einzeln abgehört und anschließend zu einer gemeinsamen Sitzung einberufen. Derartige Konfliktgespräche sind für jeden Verantwortlichen eine Herausforderung, da in Konfliktgesprächen ein gutes Gespür für Menschen erforderlich ist. Die Menschlichkeit ist für Führungskräfte ohnehin ein wichtiger Bestandteil!
  • Das Jahresgespräch: Wie bereits erwähnt, sollte pro Jahr mindestens Gespräch mit jedem Angestellten durchgeführt werden. Bekommen wir Menschen die Möglichkeit uns offiziell äußern zu dürfen, löst das eventuelle Blockaden und es gibt uns das Gefühl, etwas Wert zu sein und Anerkennung zu bekommen. Vor wem tun wir das denn nicht am liebsten als natürlich: vor dem Chef! ABER ACHTUNG: Das Jahresgespräch muss natürlich nicht immer positiv ausfallen. Also ist es hilfreich Jahresgespräche werden oft mit einer Zielvereinbarung kombiniert.
  • Zielvereinbarungen definieren: Die Zielvereinbarungen finden meistens im Bereich der Jahresgesprächen Platz und dienen hauptsächlich der Motivationsankurbelung der Mitarbeiter. Der Angestellte bekommt für den Zeitraum eines Jahres mindestens 3 Ziele gesteckt, prozentual wird er dann per Jahresende vergütet. Das Budget ist für den Vorgesetzten meist frei wählbar. Der Kandidat hat die Lösungsansätze du dokumentieren und ebenfalls am Ende der Projektzeit eine Präsentation zu führen. Manche Unternehmen lassen die Mitarbeiter ihre Ziele selbst definieren, eine schlaue Taktik, um die Selbsteinschätzung der Arbeitnehmer zu analysieren.
  • Das Karrieregespräch: Das sogenannte Karrieregespräch dient den Mitarbeitern als Entwicklungschance. In dieser Konversation werden Weiterbildungsmaßnahmen angesprochen. Der Arbeitnehmer hat zudem die Möglichkeit sich zu äußern, wo er sich in einem bestimmten Zeitraum sieht bzw. sehen würde. Was sind deren Karriereziele, oder handelt es sich um eine Persönlichkeit, die zufrieden ist mit dem was sie hat. Jedoch sollten auch diese angenehmen Schützlinge zu deren Glück gezwungen werden. Ein Karrieregespräch ist oftmals Teil einer Zielvereinbarung bzw. einem Jahresgespräch.
  • Leistungsabfälle: Bringt ein Mitarbeiter in einem gewissen Zeitraum seine gewohnte Leistung nicht mehr, ist auf jeden Fall eine persönliche Unterhaltung erforderlich. Ein Motivationsabfall kann private sowie auch berufliche Gründe haben, für die sich ein Vorgesetzter interessieren sollte. Gerade in Großraumbüros liegen die Ursachen gerne am Arbeitsklima, das sich vielleicht im Laufe der Zeit negativ entwickelt hat. Heißt also, dass auch diese Situation wiederum in ein Konfliktgespräch übergehen wird, sobald ein derartiges Problem zwischen Mitarbeitern aufpoppt.
  • Die Teambesprechung: Mitarbeitergespräch müssen keinesfalls immer nur zwischen 4 Augen stattfinden. Die Kommunikation läuft ganz anders, wenn alle am Tisch sitzen und fleißig mitdiskutieren, ebenfalls arbeitet ein Team miteinander kreativer, also warum nicht einmal ausprobieren. Das Team regelmäßig außerhalb des regulären Arbeitsalltag zusammenzubringen ist das A und O für ein gutes Betriebsklima. Sei es ein Teambuilding, ein gemeinsames Mittagessen oder eine Inforunde bezüglich anstehender Projekte. Die Vorgesetzten sind mitverantwortlich für ein funktionierendes Miteinander und tragen zudem dazu bei, dass überhaupt Reibereien untereinander entstehen können.

Die Vorteile von Mitarbeitergesprächen

Die Vorteile regelmäßiger Gespräche, unter vier oder auch mehreren Augen, liegen oberflächlich betrachtet auf der Hand. Das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten wird durch ein offenes Miteinander gefördert. Aufgaben und Ziele können gemeinsam formuliert und angegangen werden, die Motivation und das Arbeitsklima werden verbessert. Der Mitarbeiter erhält wichtige Informationen über seinen Status quo im Unternehmen, über seine Entwicklungsmöglichkeiten und die nächsten Schritte auf der beruflichen Aufstiegsleiter. Umgekehrt kann der Vorgesetzte anhand solcher Gespräche versteckte Konflikte, Probleme und negative Trends leichter wahrnehmen und bestenfalls rechtzeitig gegensteuern.

  • Der Mitarbeiter erhält automatisch eine Wertschätzung
  • Und der Vorgesetzte von deren Schützlingen
  • Bekommt Entwicklungschancen verfolgt Karriereziele
  • Das gute Arbeitsklima wird gefördert
  • Streitereien unter den Mitarbeitern werden verringert
  • Mitarbeitergespräche stärken die Firmenzugehörigkeit und Loyalität gegenüber dem Unternehmen
  • Glückliche Mitarbeiter sind bereit, das Unternehmen weiterzuempfehlen
  • Starke Motivation und Förderung von Engagement

Was Vorgesetzte beim Mitarbeitergespräch beachten sollten

Die Regelmäßigkeit in nicht allzu großen Abständen ist essenziell. Mitarbeitergespräches sollten MINDESTENS einmal im Jahr stattfinden und zeitlich nicht zu knapp bemessen sein. Die Zeiteinteilung sollte bei mindestens 1 Stunde pro Mitarbeiter sein. Die Atmosphäre zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollte auf Augenhöhe geführt werden, denn der Mitarbeiter soll auch das Gefühl erhalten, sich offen und ehrlich äußern zu dürfen. Handelt der Chef mit zu viel Einfluss, wird er Unehrlichkeit entgegen nehmen.

Zur Vorbereitung gehört ein fester Termin, der nicht zu kurzfristig gelegt werden sollte. EIN TIPP: Viele Unternehmen handhaben bereits die Vorbereitungsphase taktisch, in dem der Mitarbeiter eine Selbstreflektion von ihm selbst dem Vorgesetzten übermitteln muss. Das gibt dem gesamten Gespräch ein Leitfaden und hat auch einen weiteren positiven Nebeneffekt, dass alle Mitarbeitergespräche auf dieselbe Art und Weise ablaufen. Die Selbsteinschätzung sagt grundlegend eine Menge über eine Person aus! Somit bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit, eventuelle Unstimmigkeiten auszudiskutieren.

Im Regelfall sollte diese Konversation zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten einmal jährlich stattfinden, daher auch gerne als Jahresgespräch bezeichnet. Eine gute Vorbereitung ist Pflicht, denn sowohl der Angestellt sollte sich darauf vorbereiten können, so wie auch der Arbeitgeber braucht etwas Zeit das Leistungsjahr revue passieren zu lassen.


Wie sich Arbeitnehmer auf ein Mitarbeitergespräch vorbereiten können

Die Mitarbeiter haben bei der Vorbereitung auf ein Motivationsgespräch die Rolle, sich über die Karriereziele Gedanken zu machen und eine momentane Bestandsaufnahme zu analysieren:

  • Wo ist mein derzeitiger Standpunkt?
  • Wie möchte ich mich beruflich weiterentwickeln?
  • Habe ich definierte Karriereziele und befinde ich mich auf dem richtigen Weg?
  • Wo liegen meine Stärken und Kernkompetenzen im Vergleich zu meinen Arbeitskollegen?
  • Wo liegt mein Verantwortungsbereich und wieviel Ressourcen habe ich noch zur Verfügung?
  • Bin ich mit etwas nicht zufrieden und wie sehen eventuelle Lösungsansätze aus?

EIN TIPP FÜR ARBEITNEHMER: Solltest du dich für ein Konfliktgespräch mit deinem Vorgesetzten entscheiden und du hast wesentliche Punkte zur Hand, die dich stören. Sicherlich sind die guten Gründe für ein konstruktives Gespräch, allerdings lege dir auch für jedes Thema einen möglichen Lösungsansatz bereit. Das zeigt an Eigeninitiative und lösungsorientiertes Denkvermögen. Mit dieser Taktik fällt es dir leicht, ein etwaiges negatives Thema gleichzeitig positiv umzuwandeln und auf deine gute Mitarbeit zu lenken!Solltest du dich für ein Konfliktgespräch mit deinem Vorgesetzten entscheiden und du hast wesentliche Punkte zur Hand, die dich stören. Sicherlich sind die guten Gründe für ein konstruktives Gespräch, allerdings lege dir auch für jedes Thema einen möglichen Lösungsansatz bereit. Das zeigt an Eigeninitiative und lösungsorientiertes Denkvermögen. Mit dieser Taktik fällt es dir leicht, ein etwaiges negatives Thema gleichzeitig positiv umzuwandeln und auf deine gute Mitarbeit zu lenken!

Zeige dem Unternehmen gegenüber Loyalität und fordere gegeben falls eine Gleichberechtigung ein. Kritikpunkte sollten sorgefältig und sachlich formuliert werden.

Sind noch Fragen offen?

Dann empfehlen wir dir den Ratgeber-Artikel des Verlags für Rechtsjournalismus ebenfalls zum Thema Mitarbeitergespräch, der dir ergänzend Antworten zu untenstehenden Fragen liefert:

  • Darf ich ein Mitarbeitergespräch ablehnen?
  • Welche Ziele hat ein Mitarbeitergespräch?
  • inkl. hilfreiche Checkliste für die Unterhaltung

UNSER FAZIT FÜR DICH

Mindestens ein Mitarbeitergespräch pro Jahr sollte fixer Bestandteil des Entwicklungsplans sein. Sollte das nicht der Fall sein, ist das den Mitarbeitern selbstverständlich vorenthalten, den Vorgesetzten darum zu bitten. Denn schlussendlich können beide Parteien davon profitieren, nach jeder Konversation, kennt der Chef seine Mitarbeiter um ein bisschen besser und das ist essenziell für die Planung und den richtigen Einsatz für die Zukunft.

WICHTIG IST: Genügend Zeit und Vorbereitung für ein bevorstehendes Motivationsgespräch bereitzulegen. Zwischen Tür und Angel ist eine derartige Kommunikation komplett fehl am Platz. Die Mitarbeiter sollen eine gewisse Wertschätzung auf Augenhöhe genießen können. Ein gutes Verhältnis zwischen Lob und Kritik ist erforderlich, damit der Arbeitnehmer für ein gutes Arbeitsklima spricht. Gerade bei Konfliktgesprächen heißt es – RUHE BEWAREN UND SACHLICH BLEIBEN!

Dein Team von steirerjobs.at

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