Vorstellungsgespräch - 5 Stressfragen gelassen kontern!

Das Vorstellungsgespräch bedeutet für manch viele Bewerber:innen Stress, gerade für junge und noch etwas unerfahrene Jobsuchende - gerade beim Gedanken an mögliche Stressfragen! Das alte gewohnte Umfeld und Arbeitskolleg*innen zu verlassen, einen neuen Karriereweg einzuschlagen und eine neue berufliche Herausforderung annehmen – diese Schritte, in Richtung Karriereziele, möchte jeder von uns erfolgreich bewältigen, jedoch fehlt vielen Menschen der nötige Mut - genau das bedeutet Grund genug, sich erst gar nicht für einen neuen Job zu bewerben.

5 Stressfragen im Vorstellungsgespräch

Doch brauchen Bewerber:innen keine Angst vor Vorstellungsgesprächen haben, denn diese „Szene“ trotzt vor bedeutsamen Erfahrungen für das gesamte Leben – seien es Stresssituationen oder auch Jobabsagen! Wir möchten mit ein paar Tipps und Tricks gegen die Angst vor Bewerbungsgesprächen und dessen Stressfragen steuern. Mit steirerjobs.at zum Bewerbungsprofi – informiere dich jetzt:


Warum überhaupt Stressfragen in Vorstellungsgesprächen?

Selbstverständlich hat es einen guten Grund, dass die Personalverantwortlichen die Bewerber:innen mit Hilfe von so genannten Stressfragen unter Druck setzen. Für den Arbeitgeber ist es essenziell zu wissen, wie die potenziellen Mitarbeiter:innen in brenzlichen Situationen reagieren (würden). Die Personaler tragen die wichtige Verantwortung, auf die Anforderungen passende Kandidat*innen zu finden. Hier ist ein außerordentliches Feingefühl erforderlich, um auch etwaige Lügen aufzudecken. Selbstverständlich zeigen sich Bewerber:innen in Bewerbungsgesprächen von der besten Seite, greifen nicht selten zur Trickkiste und schmücken die Selbstpräsentation mit Notlügen. Ob Notlügen überhaupt bei der beruflichen Vorstellung erlaubt sind, und auf welche rechtlichen Bestimmungen geachtet werden sollte, kannst du in unserem Beitrag „Notlügen in Bewerbungsgesprächen“ nachlesen.

Meist werden Stressfragen in Vorstellungsgesprächen gestellt, um zu sehen, wie sattelfest die Kandidat*innen wirklich sind. Gerade bei Lügen spricht die Körpersprache andere Töne und verratet eine verschleierte Wahrheit. Wird an dieser Stelle ein zweites Mal nachgehakt, werden die Bewerber:innen unter Druck gesetzt – dann ist es entscheidend, wie die Reaktionen ausfallen. Wird trotzdem eine Gelassenheit ausgestrahlt, wir der potenzielle Mitarbeiter auch den bevorstehenden Arbeitsalltag souverän meistern. Wird allerdings das Konzept völlig verloren oder die Person fällt in ein komplettes Blackout, könnte an einem möglichen Potenzial gezweifelt werden. Leider müssen sich Kandidat*innen bei einem Ausfall (ausgelöst durch aufgedeckte Lügengeschichten) keine großen Hoffnungen mehr auf eine Jobzusagen machen.

Selbstverständlich ist diese Vorgehensweise, oder nennen wir es einen Stresstest, von der ausgeschriebenen Position abhängig. Nicht in jedem Vorstellungsgespräch wird ein derart unangenehmer Stressfaktor ausgeübt. Sollte das Verhalten für das erfolgreiche Ausüben der Arbeit erforderlich sein, bietet diese Testphase eine bedeutsame Entscheidungsgrundlage für die Personalverantwortlichen. Immerhin sind die Arbeitgeber auf die Ehrlichkeit der Bewerber:innen angewiesen, bedeutsame Aussagen zu hinterfragen, steigert auch deren Erfolgschancen. Ganz nach dem Motto:

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“

Kein Grund zur Panik

Eines solltest du wissen, das Gegenüber möchte die Bewerber:innen keines Falls einschüchtern oder gar diskriminieren! Sollte dich eine Stressfrage tatsächlich völlig aus dem Konzept bringen, dann kannst du das offen und ehrlich kommunizieren. Auch die Aussprache von Schwächen kann gleichzeitig eine Stärke sein. Zu Fehlern sollten wir Menschen stehen, das macht eine gute Persönlichkeit aus – und genau derartige Persönlichkeiten agieren erfolgreich in einem Team und sind in der Lage, Rücksicht auf andere zu nehmen! Ob du nun für die Position in Frage kommst oder nicht? Lasse diese Verantwortung den Personalverantwortlichen über – verändern kannst du an deren Entscheidung sowieso nichts – also locker und ehrlich bleiben!


Praxisbeispiele: Stressfragen in Vorstellungsgesprächen

Wenn in Jobinterviews Stressfragen gestellt werden, gibt es drei Möglichkeiten zu reagieren: flinkes Ausweisen, energisches Abblocken oder hartes Kontern! Deine Reaktion sollte zu dir passen und hängt auch davon ab, wie viel Konter in dem beworbenen Job gefragt bzw. möglich ist. Versetzte dich also vor der Antwort in die Lage, als würdest du den Beruf bereits ausüben. Dann gelingt dir die erforderten Reaktionen, die die Personalverantwortlichen auch wirklich hören wollen. Als 1. Regel gilt: Nicht persönlich nehmen und professionell handeln!

  • Warum sollten wir uns für Sie entscheiden? Bei dieser Stressfragen handelt es sich um einen Klassiker (ca. 6 von 10 Vorstellungsgesprächen), bei dem es einen schon mal den Atem lahm legen kann. Darauf sind ganz klar die besonderen Qualifikationen zu nennen, mit denen es einem gelingt, sich von der Konkurrenz (oder auch bestehenden Mitarbeiter:innen) abzugeben. Sei einzigartig und überlege dir schon bei der Vorbereitung mindestens 3 Fähigkeiten, die du beim Stellen der Frage blitzschnell kontern kannst. Ein langes Überlegen zeigt mangelndes Selbstvertrauen! Eigne dir also ein starkes Selbstbild an, mit dem du alle Personaler sprachlos machen kannst.
  • Wie würden Sie Ihre Freunde beschreiben? Gerne wird die Frage mit 3 weiteren Eigenschaftswörter geschmückt: Wie würden Sie Ihre Freunde in 3 Worten beschreiben? Auch bei dieser Stressfragen geht es eindeutig um deine persönlichen Qualifikationen. ACHTUNG: Hier sind persönliche Eigenschaften gefragt, keine beruflichen. Idealerweise besitzt du Persönlichkeitsmerkmale, von denen beide Parteien profitieren können. Beispielsweise erfreuen sich Freunde, sowie Arbeitskolleg*innen über eine mögliche Hilfsbereitschaft.
  • Wie können Sie beweisen, dass Sie etwas taugen? Das ist schon eine etwas unterschwellige Stressfragen, und genau deswegen hat sie großes Potenzial, um die Bewerber:innen aus dem Konzept zu bringen. Nenne bei dieser Frage Praxisbeispiele aus deiner Berufserfahrung und/oder Ausbildung. Verweise auf deine Referenzen und biete dem Personalverantwortlichen an, dass gerne mit deinem ehemaligen Arbeitgeber Kontakt aufgenommen werden kann. Er oder sie kann beweisen, dass du in der Vergangenheit „etwas getaugt“ hast.
  • Sind Sie überhaupt kompetent genug? Eine ähnliche Frage, sie zielt allerdings direkt auf dein fachliches Können bzw. die zukünftige Tätigkeit ab. Auch hier kannst du auf die Vergangenheit hinweisen, auf Ausbildungen und im Job Erlerntes bzw. Angewandtes sowie den Kontakt zu Referenzen. Handelt es sich bei der angestrebten Tätigkeit allerdings um ein Neuland, gilt es den Willen zum Dazulernen (und dass du solche Herausforderungen bereits in der Vergangenheit bestanden hast) in den Vordergrund zu stellen.
  • Sie sind einfach zu teuer für uns? Qualität ist teuer! Spreche das nicht aus, allerdings sollte diese Anmerkung im Hinterkopf fest eingespeichert sein. Definitiv sollten daraufhin nicht die Gehaltsvorstellungen angepasst werden, argumentiere stattdessen auch hier mit besonderen Fähigkeiten, Berufserfahrungen und passenden Qualifikationen. Wird auch noch angemerkt, dass es andere - günstigere – Bewerber:innen gibt, dann schlage vor, dass sich der Personaler die Zeit für den Vergleich nehmen soll und das Thema in der nächsten Runde noch einmal angesprochen wird. Ja, das ist bestimmend, jedoch hat es auch die Stressfrage in sich. Es kann gut sein, dass der Personaler mit diesem Trick auf die vorhandene Durchsetzungskraft testet – für manche Positionen ist es erfolgsentscheidend, ob sich Mitarbeiter:innen wehren, sollten sie sich ungerecht behandelt fühlen. Halte deine Stellung und deine Gehaltsvorstellung, denn nicht du machst der Preis, sondern der Markt (die Konkurrenz). Es ist alles Sache einer guten Argumentation!
  • Sind Sie nicht eigentlich zu alt für den Job? Abstreiten macht keinen Sinn, Jugendlichkeit vortäuschen auch nicht. Kontere also: Alter ist nur äußerlich und hat nichts mit Eignung und Leistung zu tun. Erfahrung zählt in jedem Job. Je älter Mitarbeiter:innen sind, desto mehr Erfahrung können sie vorweisen. Stehe zu deinem Alter und schweife auf deine besonderen Fähigkeiten ab, von denen das Unternehmen profitieren kann.
  • Bezüglich Know-how haben Sie aber einiges aufzuholen! Diese Aussage sollte nicht unkommentiert bleiben! Frage hier nach den fehlenden Qualifikationen und deute darauf hin, dass du selbstverständlich bereit bist, noch vor Arbeitsbeginn dir das erforderte Wissen anzueignen. Generell solltest du deine Bereitschaft zur Weiterentwicklung zum Ausdruck bringen. Das Zweifeln des Personalverantwortlichen kann nicht groß sein, denn ansonsten hätte er dich nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen – also vielleicht auch hier eine Art Test?

UNSER FAZIT FÜR DICH

Manchmal verläuft ein Vorstellungsgespräch ganz anders als erwartet – es treten Stressfragen auf, bei denen die Bewerber:innen nicht ungerne die Fassung verlieren. Berechtigterweise, denn immerhin steht ein möglicher Traumjob auf dem Spiel. Bei auftretenden Stressfragen sollte definitiv Ruhe bewahrt werden, denn mit einer guten Vorbereitung ist nichts zu befürchten. Besitzt du

  • ein gutes Selbstbewusstsein,
  • du bist dir deinen besonderen Qualifikationen und Fähigkeiten bewusst und du
  • weißt sie einzusetzen, bzw. stehst dazu?

… dann steht deinem Karriereziel nichts mehr im Wege. Kommuniziere offen, stark und überzeugend für deine Persönlichkeit, denn jeder ist einzigartig und kann etwas ganz Bestimmtest am besten.

Das Team von steirerjobs.at wünscht viel Erfolg und auch Spaß beim bevorstehenden Vorstellungsgespräch!

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