Was macht ein:e Bildungs- und Berufsberater:in?

Die Kerntätigkeit von Bildungs- und Berufsberater:innen ist natürlich die Beratung von Menschen, wenn es darum geht, welchen Beruf diese wählen oder zu welchem Beruf hin sie sich verändern können.

Was macht ein:e Bildungs- und Berufsberater:in?

Berufsbild Bildungs- und Berufsberater:in

Ihre Arbeit beginnt damit, die Wünsche und Ziele ihrer Klient:innen bei Einzelgesprächen aufzunehmen und sie über die Berufe, für die diese sich interessieren, zu informieren. Natürlich nicken die Berater:innen nicht jeden Input ab sondern bringen auch ihre Sicht der Dinge ein, informieren über Voraussetzung, über Andrang und über Aussichten in bestimmten Ausbildungen, Berufen und Branchen. Sie beraten eben, treffen aber keine Entscheidungen für die Klient:innen.

Während sie früher fast ausschließlich Jugendliche und junge Erwachsene bezügliche der Wahl ihrer Lehre oder ihres Studiums beraten haben, so hat sich das in den letzten Jahren stark dahingehend geändert, dass nun auch immer mehr Menschen mitten in ihrem Berufsleben diese Beratungen in Anspruch nehmen, da sie sich berufliche verändern wollen oder müssen. Neben der Information und Aussichten über Ausbildungen und Berufe klären sie auch über die Möglichkeiten, für Aus- und Weiterbildungen Förderungen zu bekommen, auf.

Nachdem niemand alles wissen kann, so müssen Bildungs- und Berufsberater:innen auch regelmäßig recherchieren, sei es zu Ausbildungen, zur Situation in bestimmten Berufen oder Branchen oder auch zu Förderungen. Nicht zuletzt dafür sind gute IT-Kompetenzen notwendig.

Weiters führen sie bei der Beurteilung der Situation auch Eignungs- und Persönlichkeits-Tests durch und helfen bei der Erstellung oder Verbesserung von Bewerbungsunterlagen. Mitbringen sollte man für diesen Beruf unbedingt soziale Kompetenzen, Kund*innen-Orientierung, Problemlösungskompetenz, Einfühlungsvermögen, Konfliktfähigkeit, Ausdauer und hohe sprachliche Kompetenzen.


Die Aufgaben von Bildungs- und Berufsberater:innen

  • „Anamnese“ über Ausgangssituation der Klient:innen machen und deren Kompetenzen und konkrete Fähigkeiten abklären
  • Basierend darauf über Bildungs- und Berufswege informieren
  • Beraten und Empfehlungen für die Entscheidungen der Klient:innen geben, aber nicht die Entscheidungen für diese treffen
  • Förderungsmöglichkeiten abklären und Förderungen vermitteln
  • Beratungs- und Informations-Tätigkeit findet primär in Form von Einzelgesprächen statt, aber auch auf Veranstaltungen wie Messen
  • Administrative interne Tätigkeiten und auch solche für die Klient:innen

Die Ausbildung, Berufsaussichten und Karrierechancen

Es gibt für Bildungs- und Berufsberater:innen nicht „die“ Ausbildung, mit der man die formale Qualifikation zur Ausübung des Berufs erwirbt, jedoch muss man bestimmte fachliche Fähigkeiten in den Bereichen Pädagogik und soziale Arbeit mitbringen. Und diese kann man in entsprechenden Studien und Lehrgängen an Universitäten sowie an BFI und WIFI erwerben, welche in Graz, Klagenfurt, Wien und Krems angeboten werden. Für die universitären Ausbildungen muss man 3-5 Semester veranschlagen, für die Ausbildungen an WIFI und BFI 200-240 Lehreinheiten.

Nachdem der Arbeitsmarkt im Bereich der Bildungs- und Berufsberatung lange konstant geblieben ist, so lässt sich in den letzten Jahren ein langsames aber kontinuierliches Wachstum feststellen. Hauptgrund dafür ist, dass eben nicht mehr nur junge Menschen, sondern auch solche im mittleren oder höheren Berufsalter diese Beratungen in Anspruch nehmen. Denn fast niemand arbeitet heute mehr vom Berufseinstieg bis zur Pension im selben Unternehmen und auch nicht im selben Beruf. Die Digitalisierung tut ihr übriges für die Beschleunigung dieser Entwicklung.

Entwicklungsmöglichkeiten gibt es neben dem Aufstieg zur Teamleitung vor allem durch Spezialisierung auf Bereiche wie Karriereberatung. Darüber hinaus ist in Organisation wie dem AMS oder den Sozialpartnern, für die die meisten Bildungs- und Berufsberater:innen tätig sind, auch ein Aufstieg darüber hinaus möglich. Man kann sich auch selbständig machen, da aber meist in Tätigkeiten, die jedenfalls über die reine Berufsberatung hinausgehen, vor allem als Lebens- und Sozialberater:innen.

 

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