Mobbing im Büro

Ein gutes Arbeitsklima unter Kolleg*innen ist das A und O. Statistiken zeigen, dass Mobbing im Büro mittlerweile trauriger Alltag ist. Die Gründe und Ursachen sind ebenso vielfältig wie die Erscheinungsformen. Die Folgen von Mobbing können drastisch sein und reichen von Unsicherheit und Schlafstörungen bis hin zur ernsthaften Erkrankung. Wie Mobbing entsteht und was dagegen getan werden kann, wird im Folgenden aufgezeigt.

Mobbing im Büro

Arbeitskollegen*innen sind deine zweite Familie

Du siehst deine Arbeitskolleg*innen und Vorgesetzten öfter als deine Familie und Freunde. Du teilst mit ihnen deinen 8,5 Stunden Tag, manchmal mehr als dir lieb ist. Umso wichtiger ist es, richtig miteinander umzugehen und Streit zu vermeiden. Deine Kolleg*innen können deinen Arbeitstag verschönern oder zur Qual machen.


Was versteht man unter einem guten Arbeitsklima?

Motivierte Mitarbeiter:innen steigern den Erfolg des Unternehmens. Ein deutlich wesentlicher Faktor dabei ist das Arbeitsklima.

Das Arbeitsklima ist der Charakter des Unternehmens. Zum Arbeitsklima zählen nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch Vorgesetzte sowie Kunden und Lieferanten. Ein gutes bzw. gesundes Arbeitsklima bedeutet nicht, beste Freunde am Arbeitsplatz zu haben, sondern sich gegenseitig wertzuschätzen, zu respektieren und kommunizieren. Natürlich gibt es nicht nur Sonnenstunden im Büro und genau an diesen Tagen ist Teamgeist gefragt.


Hier haben wir 3 Tipps für ein gutes Arbeitsumfeld im Büro

  • Gemeinsame Ziele – Sprecht darüber. Was möchtet ihr erreichen? Für was arbeitet ihr in diesem Unternehmen? Nur so kann im Team gut zusammengearbeitet werden.
  • Kommunikation – Sprecht euch ab, was wem wichtig ist. Welche Aufgaben werden lieber erledigt und welche weniger. Wo ist Unterstützung gefordert? Worin steckt Verbesserungspotenzial?
  • Respekt – Unterschiedliche Persönlichkeiten bringen unterschiedliche Meinungen, umso wichtiger ist es, jeden Kollegen so zu behandeln wie man sich es selbst auch wünscht. Das beginnt schon bei einem einfachen „Bitte“ und „Danke“ im Alltag.

Mobbing – wo beginnt es und wann hört es auf?

Ab welchem Punkt eine Person das Verhalten von Kollegen und/oder Vorgesetzten als Mobbing betrachtet, hängt stark von der jeweiligen Persönlichkeit ab. Feine Sticheleien können anfangs vielleicht noch mit einer gewissen Nonchalance abgefangen werden. Werden sie aber zum Bestandteil des Arbeitsalltags und gehen sogar unter die Gürtellinie, ist es bis zum klassischen Mobbing nicht mehr weit.

Mobbing zeigt sich in vielen Varianten:

  • Informationen werden zurückgehalten
  • Ausgrenzung
  • Unsachlich kritisiert
  • Bedrohung
  • Beleidigung
  • Ungeliebte Aufgaben Überhäufung

In besonders krassen Fällen werden dem Betroffenen Fehler untergejubelt, die schlimmstenfalls zur fristlosen Kündigung durch den Arbeitgeber führen können. Gründe für Mobbing können ebenfalls vielfältig sein und lassen sich nicht unbedingt rational nachvollziehen. Vielleicht hast du - ohne es zu wissen - einen begehrten Posten erhalten, für den sich der Kollege beworben hat. Vielleicht neidet man dir den guten Draht zum Chef oder deine schicken Klamotten. Vielleicht ist es auch einfach nur eine persönliche Antipathie.


Was du gegen Mobbing unternehmen kannst

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ (Demokrit)

Grundsätzlich gilt: Wehre dich! Auch wenn die Fronten verhärtet sind und es aussichtslos erscheint: Stell den Mobber zur Rede, greif aber nicht auf persönlicher Ebene an. Sag, was du empfindest und fordere ihn auf, das Verhalten zu unterlassen. Mach ihm oder ihr klar, dass du bereit bist, auch Vorgesetzte zu informieren und einzuschalten, sollte sich die Situation nicht ändern. Wenn auch ein zweites Gespräch nicht hilft, geh den Weg zum Vorgesetzten oder zum Betriebsrat. Spätestens jetzt solltest du ein Mobbing-Tagebuch vorlegen können, aus dem detailliert hervorgeht, was wann von wem gesagt bzw. getan wurde.

Nimm dir zusätzlich professionelle Hilfe von Mobbing-Beratungsstellen in Anspruch. Hier erfährst du, was du tun kannst und wie die nächsten Schritte aussehen.


Wie du dich im Angriff gegen Mobbing vorbereitest

  • Führe ein Mobbingtagebuch
  • Sprich mit Vertrauten und Arbeitskollegen
  • Gib dir selbst nicht die Schuld
  • Stell dir die WARUM Frage
  • Wie kann das Problem gelöst werden

Wie du als Außenstehender agierst

Die meisten Kolleg*innen reagieren nicht, aus Angst selbst betroffen:e zu werden. Sie haben Angst, deren Karriere zu gefährden. Darum liegt es nahe, dass sie sich nicht in solche Angelegenheiten einmischen möchten.

Wichtig als Außenstehender ist, sich selbst in die Situation hineinzuversetzen. Zuerst ist beobachten angesagt und nicht wegsehen. Suche nach einem Gespräch mit dem „Opfer“. Teile der Person deine Beobachtungen und Ansichten mit und Frage auch nach ihren/seinen. Versucht Lösungen zu finden, denn auch Außenstehende sind betroffen. Um ein erfolgreiches und gesundes Arbeitsklima zu führen, müssen alle Mitarbeiter und Vorgesetzte an einem Strang ziehen und zusammenhalten.


Wie agiere ich als Führungskraft

Als Führungskraft ist ebenfalls erstmals beobachten angesagt. Welche Veränderungen sind bei den Mitarbeitern aufgetreten? Ist die Leistung noch dieselbe? Kommen häufigere Fehlzeiten vor?

Im zweiten Schritt solltest du ein Gespräch unabhängig von dem/der Mobber:in und der/dem Gemobbten aufsuchen und deine Beobachtungen anführen. Wichtig ist es, nun das „Opfer“ in den weiteren Prozess einzubeziehen und zu informieren. Wichtig ist hierbei Transparenz. Sprich mit anderen Mitarbeiter:innen über den Vorfall und vergleiche diese untereinander. Führe diese Punkte bei beiden Betroffenen anonym an.


Welche Schritte nach einem Mobbingfall im Betrieb gemacht werden sollten

  • Klare Kommunikation – No Go’s im Betrieb
  • Seminare über Mobbing, Arbeitsklima, …
  • Veranstaltungen zur Stärkung des Teamgeists
  • Mitarbeitergespräche führen

Und wenn alles nichts hilft?

Manchmal lässt sich einfach nichts ausrichten. Der Mobber ist der Neffe vom Vorstandsvorsitzenden und der Biergartenkumpel vom Betriebsratsvorsitzenden und hat über seinen Onkel möglicherweise sogar einen gewissen Einfluss darauf, ob der direkte Vorgesetzte in den Vorstand berufen wird. Bevor du dich mit Magen- und Rückenschmerzen zum Arzt schleppst, beende die Situation von dir aus. Sollte ein interner Wechsel nicht möglich sein, vereinbare einen Termin mit einem Job-Coach und orientiere dich auf dem Arbeitsmarkt neu.

Vielleicht ist eine Kündigung deinerseits die Chance auf einen Neubeginn. Wie du dich perfekt auf deine Kündigung vorbeireitest, findest du hier: www.steirerjobs.at/news/die-kündigung-als-neubeginn

UNSER FAZIT FÜR DICH

Ein gutes Arbeitsklima macht nicht nur das Unternehmen aus, sondern auch zufriedene, glückliche und produktive Mitarbeiter. Wichtig ist es hierbei dasselbe Ziel für das Unternehmen zu verfolgen, nämlich ERFOLG.

Die drei Schlagwörter sind Harmonie, Akzeptanz und Respekt. Wenn es doch zum Mobbing kommt, dann heißt es Ruhe bewahren und die oben genannten Schritte verfolgen. Mach dir selbst keine Vorwürfe, bitte um Hilfe und suche nach Lösungen. Bleibe professionell und lass dich nicht persönlich angreifen. Wichtig ist, dass jetzt alle an einem Strang ziehen, jeder ist betroffen. Zur „Vorbeugung“ ist nun der Arbeitgeber gefragt, mittels Seminare, Workshops und Veranstaltungen kann er zukünftige Mobbingvorfälle vermeiden. Zum Schluss möchten wir dir noch mitgeben, dass wenn etwas scheinbar nicht funktioniert, scheue dich nicht etwas dagegen zu unternehmen, denn es wartet sicher noch etwas viel Besseres auf DICH!

Dein Team von steirerjobs.at

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